In Sri Lanka wütete fast drei Jahrzehnte lang ein brutaler Konflikt zwischen der Regierung Sri Lankas und den Liberation Tigers of Tamil Eelam (LTTE). Die letzte Phase des Krieges, welcher offiziell am 19.05.2009 mit dem Sieg der Regierung über die LTTE endete, war besonders brutal, und es stellt sich die Frage: Konstituieren die begangenen Verbrechen Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit oder sogar Völkermord?
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Seit Ende August 2017 begeht das myanmarische Militär Gewalttaten an der ethnischen Minderheit der Rohingya. Die UN und USA bezeichnen diese als „Ethnische Säuberung“ (lest hier, warum wir bei #Ge•no•zid•blogger diesen Begriff nicht mehr verwenden möchten). Auslöser dafür war ein koordinierter Angriff durch eine bewaffnete Gruppe aufständischer Rohingya, die sich selbst die „Arakan Rohingya Salvation Army“ (ARSA) nennt. Mehr dazu lest ihr in unserem Artikel „Myanmar – Völkermord an den Rohingya“.
Foto: Tasnim News Agency [CC BY 4.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/4.0) via Wikimedia Commons
Die Rohingya sind eine muslimische Minderheit in Myanmar, die hauptsächlich im nördlichen Rakhine-Staat, an der Grenze zu Bangladesch, lebt. Die Rohingya werden schon seit Jahrzehnten systematisch per Gesetz diskriminiert und von der buddhistischen Bevölkerung des Landes gehasst. Das 1982 eingeführte Staatsangehörigkeitsgesetz erkennt die Rohingya nicht als Staatsbürger an, obwohl sie schon seit Generationen in Myanmar leben. Sie gelten somit als staatenlos und werden infolgedessen immer wieder in ihren grundlegendsten Menschenrechten beschnitten. Ihnen werden ihre Identität und eine Heimat verwehrt, sie haben kein Recht zu studieren, zu arbeiten, zu reisen, zu heiraten oder ihre Religion auszuüben. Sie erhalten keine Ausweisdokumente und können daher nirgendwo eine Staatsbürgerschaft oder den Flüchtlingsstatus beantragen. Aufgrund ihrer Situation werden sie häufig ausgenutzt und misshandelt.
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#Mao Zedong
Zwischen 1949 und 1976 regierte Mao Zedong die Volksrepublik China durch Terror und totalitäre Gewalt. Er wollte China an die Spitze des weltweiten Kommunismus führen. Unter seiner Herrschaft starben bis zu 45 Millionen Menschen, unzählige wurden traumatisiert. Dennoch gilt Mao noch heute als eine Art Heiliger, die kritische Hinterfragung seiner Terrorherrschaft ist strikt verboten.
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#Der Genozid an den irakischen Kurden
Das kurdische Volk bildet die viertgrößte Gruppe im Mittleren Osten und war schon öfter Opfer grausamer Menschenrechtsverletzungen, z.B. in Dersim.
Zwischen dem irakischen Staat und den Kurden schwelte ein jahrzehntelanger Konflikt, der aber erst in Völkermord umschlug, als Saddam Husseins‘ Baath-Partei an die Macht kam.1
Foto: Saddam Hussein von Amir Farshad Ebrahimi/www.flickr.com/Creative Commons
#Geschichte
Auf Grund von religiösen Konflikten in Britisch-Indien wurde 1947 der Muslimstaat Pakistan gegründet, wobei das Land aus zwei geografisch voneinander getrennten Landesteilen bestand. Westpakistan (heute Pakistan) und Ostpakistan (heute Bangladesch) waren nicht nur durch das zwischengelagerte Indien räumlich etwa 1.600 km voneinander getrennt, sondern auch religiös und ethnisch gespalten. In Pakistan lebten überwiegend Muslime, Bangladesch hingegen beherbergte zwischen 10 und 12 Mio. Hindus (13% der Bevölkerung) und überwiegend bengalisch sprechende Muslime.1
#Dersim – Zufluchtsort für Verfolgte
Dersim, eine Provinz in Ostanatolien, liegt inmitten einer unzugänglichen Bergregion mit bis zu 3600m hohen Bergen und tiefen Schluchten. Aufgrund der Berge, Täler und Wälder bot die Region den verfolgten Aleviten des Osmanischen Reichs Zuflucht vor den sunnitischen Osmanen, die gegen alle ethnischen und religiösen Gruppen vorgingen, die nicht ins Bild des Reichs passten.
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#Indonesien
Indonesien, bis 1948 niederländische Kolonie, wurde zwischen Oktober 1965 und März 1966 von einer Welle der Gewalt heimgesucht. Der Massenmord an den Kommunisten wurde weder vollständig aufgeklärt, noch wurden die Täter bestraft. Im Gegenteil, sie werden noch heute als Helden gefeiert.
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# Was ist der IS?
Der selbsternannte Islamische Staat (IS, ISIS, ISIL, Daesh) ist eine bewaffnete Terrororganisation, die durch Angst, Schrecken, Terror und Gewalt einen islamischen Gottesstaat, ein sogenanntes Kalifat, errichten will. Die Kämpfer des IS gehen äußerst brutal vor und schrecken auch vor extremer Gewalt nicht zurück. Der Gruppe werden von der UN Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und sogar Völkermord an den Jesiden vorgeworfen.
#Massenmord an den Assyrern und Pontosgriechen
Die Massenmorde an den Assyrern und Pontosgriechen sind untrennbar mit dem Völkermord an den Armeniern verbunden. Das Ziel der Jungtürken war es, ein türkisches Großreich zu errichten, mit nur einer Sprache und einer Religion. All den nicht-muslimischen Minderheiten wurde der „Heilige Krieg“ (Dschihād) erklärt. Insgesamt wurden über 5 Mio. Christen vertrieben, islamisiert oder ermordet.
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